CdB Schulspeisungsprogramme
Seit einer Dürreperiode, die im Jahr 2017 erhebliche Missernten zur Folge hatte, engagiert sich Chancen durch Bildung e.V. auch in Schulspeisungsprojekten. Waren es zu Beginn noch sechs Schulen, kamen 2019 fünfzehn weitere hinzu und in 2020 nochmals zehn.
Zu Beginn noch als reine Lebensmittelbereitstellung gedacht, und zur Sicherstellung, dass jedes Kind wenigsten eine Mahlzeit am Tag erhält, gingen wir schnell dazu über, das Projekt in Richtung Nachhaltigkeit zu entwickeln – die Gemeinden sollten in die Lage versetzt werden, die Schulspeisung autonom zu betreiben.
Schulgärten wurden angelegt, und die Gemeinden verpflichteten sich, diese zu bestellen. Angestrebt war, einen Ernteüberschuss zu erzielen, mit dessen Verkauf der Dünger für das nächste Jahr bezahlt werden kann. Mit den erwartbaren Anlaufschwierigkeiten ist dies im Grundsatz auch gelungen, wenngleich nicht von vollständiger Autonomie gesprochen werden kann. Erhielten die Gemeinden in 2017 noch einen Zuschuss von 4,01 Euro je Kind und Jahr, sank dieser in 2019 auf 1,51 Euro je Kind und Jahr, d.h. weniger als einen Cent pro Mahlzeit.
Da wir gerade die ersten Schulen noch länger begleiten wollen, und auch die beiden beauftragten lokalen Partner verglichen werden sollen, war geplant, die Unterstützung zukzessive zu verringern, aber nicht zu schnell auszusteigen. Zu viele ähnliche Programme erhielten nur eine Anschubfinanzierung, wurden aber von den Gemeinden dann nicht weiter betrieben.
Wie in den meisten unserer Projekte, integrieren wir auch hier mehrere Maßnahmen, um die Ergebnisse zu verbessern und nachhaltiger zu implementieren. So müssen sich die Gemeinden vor Beginn der Unterstützung dazu verpflichten, gegen Kinderehen und Kinderarbeit vorzugehen sowie gegen andere Mißstände, die einem Schulbesuch entgegenstehen können.
Die Mädchen werden gefördert, indem sie – sofern möglich – waschbare Monatsbinden erhalten (und alle Kinder der betroffenen Schulen eine Einführung zum Thema „reproduktive Gesundheit“), und bei Toiletten-Neubauten jeweils 1-2 „Change Rooms“ eingerichtet werden, die ihnen das Wechseln ermöglichen, d.h. auch eine Waschgelegenheit haben.
Die positiven Effekte der Schulspeisung sind geradezu überwältigend. Theoretisch war klar, dass die Einschreibungen zunehmen. Erwartbar war auch, dass sich die schulischen Leistungen verbessern. Die tatsächlich im ersten Programm gemessenen Werte übertrafen aber unsere Erwartungen – Krankheitsfehltage wie auch das Durchfallen am Jahresende haben sich deutlich mehr verbessert, als wir erwartet hätten. Wie der unten stehenden Grafik zu entnehmen ist, nahm die Zahl der Schüler um ein Drittel zu, während die Wiederholer-Raten und Krankeitsfälle deutlich zurückgingen. Würde man eine relativ schlechte Schule herausrechnen, wären z.B. die Krankheitsfälle noch einmal deutlich niedriger. Die Zahl von Absolventen, die sich für den Besuch der Secondary School qualifiziert haben, stieg von ca. 75% auf ca. 90%.
Theodora van Rossum Teacher Training Centre in Mzambazi
In Zusammenarbeit mit der Diözese Mzuzu errichten wir, gefördert mit Mitteln des Bundesministerums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, aktuell mehrere Gebäude auf dem Campus einer ehemaligen Katechisten-Schule in Mzambazi, 80 km westlich von Mzuzu, unweit der sambischen Grenze. Hier entstehen ein Büro- und Schulgebäude, zwei Hostels für je 76 Studenten, eine Küche mit Essbereich, sowie ein Laborgebäude. Viele kleinere Gebäude werden renoviert, andere können im derzeitigen Zustand genutzt werden. Im Januar 2021 wird vsl. Eröffnung sein, mit Plätzen für bis zu 250 Studenten – die im ersten Jahr natürlich maximal zu Hälfte belegt sein werden.
Aufgrund der aktuellen Corona-Situation gestalten sich die Arbeiten vor Ort alles andere als einfach, zudem ist die Wasserversorgung problematischer als gedacht. Dennoch sind wir zuversichtlich, dass die Arbeiten rechtzeitig abgeschlossen werden können.
Ein großer Unsicherheitsfaktor ist die Lage bezüglich der Covid-19 Infektionen. Noch sind die offiziellen Zahlen in Malawi relativ niedrig. Nach einem mehrmonatigem Lockdown läuft seit Anfang September der Bildungsbetrieb wieder an – wahrscheinlich wird sich dies mittelfristig auch in den Infektionszahlen widerspiegeln.
Kasuluwa Junior Primary School
Schulneubau / Schulrenovierungen
CdB’s langjährige Erfahrung in der Umsetzung von Schulbauten in Malawi wächst mit den aktuellen Projekten weiter. In der Planung befinden sich aktuell:
Eine Erweiterung unseres Teacher Training College in Mzambazi um ein großes Mehrzweckgebäude
Ein Hostel für 32 Studentinnen am Technical College Ngara (Karonga District)
Ein Schulblock für die Sekundarschule in Mpata – hier haben wir 2022 bereits einen gefördert, da drei der vorhandenen Blocks abgerissen werden sollten, ist aber noch ein weiterer in Planung.