Stipendienprogramm

CdB Stipendienprogramme

Unsere Stipendienprogramme wurden in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut, auch durch neue Mitglieder des Vereins. Aber auch am Teacher Training College in Mzambazi, welches wir aufgebaut haben, ist immer ein gewisses Kontingent von sechs bis achtzehn StipendiatInnen je Jahrgang, zuletzt kamen die Stipendien an der St. John’s School of Health hinzu. Leider sind die Aufwände zur Betreuung sehr hoch, weshalb wir Einzelstipendien künftig nicht mehr unterstützen können. Aber dennoch befinden sich immer etwa 20-30 junge Erwachsene im Programm, wie im Detail nachfolgend bzw. für Salima auf einer eigenen Homepage beschrieben.

Stipendien am Teacher Training College

Mit dem von uns mit aufgebauten Teacher Training College haben wir vereinbart, einige Plätze zu ermäßigten Konditionen besetzten zu können – so wie wir das auch bei den Notfallstipendien tun. Hier ist dies notwendig, um sicherzustellen, dass die Institutionen nur echte Notfälle melden. Müssten sie nicht einen Eigenbeitrag leisten, würden wir überrannt von Anfragen.
Aus diesem Grund können wir einigen bedürftigen AbsolventInnen aus unseren Projektgemeinden die im Regelfall erste berufliche Ausbildung in der Familie zukommen lassen, auch um hier einen “Leuchtturm” zu schaffen und möglichst viele anderen Jugendlichen im Dorf diese Option – wegzugehen und eine gehobene Ausbildung zu machen – überhaupt erst präsent zu machen. Dies erweitert nicht nur die Horizont theoretisch verfügbarer, sondern auch praktisch erreichbarer Möglichkeiten. Wir denken, dass diese Erkenntnis die Bemühungen der Jugendlichen in der Schule deutlich verstärken wird, weil sie sehen, dass das Leben mehr bietet als Subsistenz-Landwirtschaft. Mit dem neuen Jahrgang IPTE18 wurden im April 2023 acht neue Stipendiaten aufgenommen, von denen vier von der Malawihilfe Schwindegg gefördert werden. Weitere ca. 90 LehramtskandidatInnen werden aktuell im Fernstudium gefördert.

Salima-Sekundarschulprojekt
Der Zugang zur Sekundar- und insbesondere zur Hochschulbildung ist in Malawi nach wie vor nicht einfach. Nach Abschluss der Grundschule bleibt dieser Weg für viele junge Menschen aufgrund fehlender finanzieller Mittel verschlossen.
Zwei ehemalige Freiwillige wurden während ihres Lerndienstes an einer ländlichen Grundschule in Salima (Zentralregion) darauf aufmerksam und entwickelten 2018 gemeinsam mit einer malawischen Grundschullehrerin das Salima School Sponsoring Project.
Ziel des Salima-Schulpatenschaftsprojekts ist es, die Fortsetzung des Schulbesuchs und der Berufsausbildung nach Abschluss der Grundschule zu ermöglichen. Teilnehmer des Projekts sind motivierte malawische Jugendliche aus der Region Salima, die in der Grundschule sehr gute Leistungen erbracht haben, deren Familien aber nicht in der Lage sind, die weitere Ausbildung aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Derzeit besuchen 4 Mädchen und 2 Jungen eine weiterführende Schule und ein Schüler besucht das Salima Technical College. Mit dem Beitritt des Projekts zu Chancen durch Bildung eV. im Jahr 2022 hoffen die drei Frauen, bald weitere Stipendiaten aufnehmen zu können.
Die Finanzierung umfasst das Schulgeld, die Miete für Unterkünfte in der Nähe der Schulen sowie die Kosten für Schulmaterial und Uniformen.

In Malawi ist die Grundschullehrerin Patricia Tembo für das Projekt verantwortlich und Ansprechpartnerin für die Schüler. In Deutschland sind Henrike Schröder und Elena Ziegler Ruiz für die Spenden und die Organisation der Stipendien zuständig.
Wenn Sie Interesse daran haben, dieses Projekt wachsen zu lassen, würden wir uns über eine Spende freuen! Die Kosten für ein Jahr Sekundarschule betragen zur Zeit (August 2022) € 101. Spenden in beliebiger Höhe sind jedoch sehr willkommen!

Nkhotakhota Stipendien
Mithilfe eines ehemaligen Stipendiaten, der sich an uns gewandt hat, da er sich nun selbst dafür einsetzen möchte, dass auch andere diese Chance erhalten, sollen überwiegend Mädchen unterstützt werden, ein Studium absolvieren zu können.

Es sollen Jugendliche ausgewählt werden, die aus finanziellen Gründen keine Möglichkeit haben, sich an einer Universität zu bewerben, die aber durch besondere schulische Leistungen und Engagement herausstechen. Damit soll auch der Mut und das Bestreben gefördert werden, ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen und diese zu nutzen, da ihnen bei Zustandekommen des Projekts das Gelernte neue Wege eröffnet.

Die Jugendlichen, denen eine gute Ausbildung zu Teil wird, werden darum bemüht sein, dass Bildung auch für die folgende Generation zugänglich und möglich ist, und können ihr Wissen weitergeben. Außerdem haben sie durch ein Studium die Chance, einen Beruf zu ergreifen, mit dem sie sich und ihre Familie ernähren können. Vor allem die Mädchen sind dann nicht ausschließlich auf die oft unzureichenden Erträge des eigenen Feldes oder den Verdienst eines Ehemannes angewiesen.

Mit dem Stipendium wird ein Großteil der Kosten für Unterricht, Schulmaterialien, Unterkunft und Versorgung abgedeckt, da speziell TeilnehmerInnen ausgewählt werden, die aus einfachen Verhältnissen stammen. Ihnen soll die Möglichkeit geboten werden, sich in einem Gebiet ihres Interesses zu spezialisieren. Hinsichtlich der späteren Berufschancen vielversprechende Studienzweige werden den TeilnehmerInnen sowie ihren Familien und Gemeinden eine hoffentlich bessere Zukunft gewähren. Aktuell befinden sich sechs Teilnehmer im Programm, von denen ein Großteil allerdings aufgrund der Corona-Situation von zu Hause aus studiert.

Krankenpfleger-Stipendien
Anfang 2022 wurden wir von ehemaligen lokalen Mitarbeitern angesprochen, ob wir nicht zwei junge Frauen unterstützen könnten, die sich in der zweiten Hälfte ihrer Ausbildung befanden, aber nun die Studiengebühren nicht mehr aufbringen könnten.
Da es aus unserer Sicht geradezu eine Strafe für diese Familien wäre, wenn sie die wenigen verfügbaren Mittel, die sie haben, hier auch noch vergeblich investiert hätten, haben wir uns dazu entschieden, hier einzuspringen. Auch im Folgejahr – Anfang 2023 – konnten wir erneut zwei Frauen unterstützen und planen, dies auch in den nächsten Jahren wieder zu tun.

Von den malawischen Sekundarschulabgängern kommen weniger als 5% in den Genuss einer weiterführenden Berufsausbildung. Der geringe Anteil von Tertiärschülern liegt vor allem an den hohen Schulgebühren dieses Bildungsniveaus. Im Rahmen unseres Chancen durch Bildung Stipendienprogrammes fördern wir bedürftige und gleichzeitig ehrgeizige Jugendliche an sog. Technical Colleges.

Ein aus fünf unabhängigen Personen gebildetes Komitee übernimmt vor Ort die Auswahl sowie Betreuung unserer Stipendiaten. Nach unserem Prinzip der Eigenbeteiligung übernehmen wir 90% der Kosten für Schul- und Prüfungsgebühren sowie Unterkunft und Praktika.

Im Januar 2012 haben wir erneut 6 StipendiatInnen in verschiedene Ausbildungsgänge unseres Stipendienprogramms am Technical College in Mzuzu (MTC) aufgenommen. Seit dem Start des Stipendienprogramms am MTC 2003 beendeten bereits mehrere Studenten erfolgreich ihre Ausbildung.
Das Stipendienprogramm hat sich seit 2003 stetig positiv entwickelt. Unser Ziel ist es, das Programm mit jährlich 6 neuen Stipendiaten langfristig zu etablieren. Bei einer Ausbildungsdauer von 3-4 Jahren würden wir dann parallel 18 bis 24 Studenten betreuen.

Technical College-Stipendien
Unser Stipendiatenprogramm wurden bis 2014 finanziell in großen Teilen von der Christian Liebig Stiftung getragen, in 2015 von einer privaten Spenderin. Leider musste dieser Teil des Stipendienprogramms mit dem Abschluss der letzten Absolventen in 2022 eingestellt werden. In den nächsten Jahren ist es eine dringliche Aufgabe, die Stipendien auf ein neues Fundament zu stellen.

Eine gute Lösung wäre ein Stipendienfonds, welcher aber eine nennenswerte Anschubfinanzierung sowie eine größere Zahl an Unterstützern vor Ort in Malawi benötigen würde. Da wir schon ca. 400 Absolventen aus unseren Förderprogrammen haben – die meisten davon Lehrer – könnten wir vermutlich durchaus mit vielen freiwilligen lokalen Mitgliedern in einem Förderverein rechnen. Aktuell ist aber offen, ob wir dies so realisieren können.